Sonntag, 16. Juni 2013

Tim Mälzers "Greenbox"

Eigentlich bin ich es ja, der diese schlimme Kochbuchmacke hat. Diesmal hat es meinen Mann erwischt. Schon seit längerer Zeit eiert er um Tim Mälzers "Greenbox" rum. Und dann hat er zugeschlagen (ich habe ihm davon natürlich nicht abgehalten ;) ) Mittlerweile haben wir das Buch fast 3 Wochen zuhause und haben schon einiges daraus ausprobiert. Das Buch ist sehr schön, liebevoll und auch ein bisschen chaotisch aufgemacht, optisch sehr ansprechend, mit netten Kritzeleien. Beim ersten durchblättern hat mich die Menge der aufgeführten Gerichte fast erschlagen. Ja, ein ganz schöner Wälzer. Greenbox ist in verschiedene Register (im Buch ganz hinten) unterteilt, z. B. nach Gemüsesorten, Saisonal, für Gäste usw.
Das erste Rezept, was ich daraus ausprobiert habe, waren die "baked Beans". Die Zubereitung empfand ich als viel zu energieaufwändig, da die Bohnen (Dosenware, also eh gar) noch 1,5 Stunden im bei 180°C Backofen garen. Nach dieser Zeit waren mir die Bohnen noch viel zu flüssig und suppig. Also habe ich die Bohnen eine halbe Stunde länger im Ofen gelassen, bis sie die richtige Konsistens hatten. Die Bohnen waren geschmacklich gut, aber nicht sensationell. Werde ich nicht nochmal machen. Dafür bin ich zu sehr Öko.
Um die Energie nicht ganz so ungenutzt rauszuhauen, habe ich noch die Foccacia von Seite 130 gebacken (ohne Salsa). Die ist gut gelungen und hat auch prima zu den Bohnen gepasst. 
Die Bratnudeln "Take away" waren auch gut, aber auch nicht sensationell. Aber wirklich gut. Die Asia-Radieschen mit krossen Tempeh (S.117) (Tempeh mag ich nicht, mein Mann hat ihn durch Tofu erstetzt) waren richtig klasse! Wiederholenswert!
Heute gab es dann das Auberginen-Caparccio (S.68), allerdings habe ich den Rucola durch Schnittlauch, drei Blätter Löwenzahn und ein bisschen gutem Heinrich aus dem Garten ersetzt. Für die Optik kam bei mir noch eine Tomate mit dazu. An das Rezept für das Dressing habe ich mich genau gehalten. Ungewöhnlich hierbei ist, dass die Auberginen angepiekst und in kochendem Wasser gegart werden, also nicht gebraten.
War nicht so mein Ding, auch nicht das Ding meiner Tochter, die auf Auberginen sonst total steht. Mir schmecken Auberginen gebraten viel besser. Mein Mann fand das Carpaccio allerdings richtig gut. So sind die Geschmäcker doch verschieden!


Und das Paprikagemüse "Juliska" habe ich gemacht, mit einem Würzöl dazu, was auf Bauernbrot serviert werden sollte. Ich habe mein bewährtes No-Knead-Bread dazu gebacken (diesmal mit einem Roggenvollkornanteil), das war richtig gut. Allerdings sollte man lt. Rezept das Paprikagemüse 30 min. leise vor sich hin köcheln lassen. Das wäre mit doch zu lange gewesen und mir wäre die Paprika dann zu weich. Nach 20 min. war das Gemüse perfekt (für mich) und es hat uns richtig geschmeckt. Auch das Würzöl dazu, ist eine nette Idee.



Mein bisheriges Fazit: ein tolles Buch, mit Rezepten für jeden Geschmack. Einiges davon reizt mich doch sehr und wird auch ganz bestimmt noch nachgekocht. Ansonsten auf jeden Fall ein schönes Buch um sich Anregungen zu holen. Und ich finde es klasse, dass so ein bekannter Koch wie Tim Mälzer ein vegetarisches Kochbuch macht.

Nachtrag: Das Paprikagemüse schmeckt einen Tag später so richtig durchgezogen und mit einem Löffelchen Balsamico verfeinert nochmal so gut. Kann man also ruhig ein bisschen mehr machen und im Kühlschrank aufbewahren. Und dann das Würzöl drüber - mhhh. Da kann der kleine Hunger ruhig wieder kommen....

2 Kommentare:

  1. ich kann kochbüchern ja auch nur schlecht widerstehen, aber dann koche ich doch nach lust und laune! vielleicht sollte ich mir meine alten kochbücher wieder hernehmen, bevor ich neue kaufe!

    lieben gruß!

    susi

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  2. Ich koche ja auch meist Pi mal Daumen, aber Kochbücher kann ich einfach nie genug haben. Und ich lasse mich dabei wirklich sehr oft auch von meinen alten Büchern inspirieren. Gestern erst gab es das Gurkengemüse aus dem alten Dirk Bach Buch "Vegetarisch schlemmen". Vegan abgeändert mit Mandelmus anstatt Sahne. Immer wieder gut! Liebe Grüße

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