Dienstag, 22. Juni 2010

Hello Kitty!



Ich muss ehrlich zugeben, dass ich von Motivtorten total fasziniert bin. Bei  Chefkoch. de gucke ich mir  gern die Fotos der kreativen Werke im Motivtortenforum an. Ich habe mich allerdings auch oft gefragt, warum ich noch nie so eine Torte geschenkt bekommen oder überhaupt nur mal in echt gesehen habe?! Ist dieser Trend vielleicht am Harz vorbeigegangen (wie so vieles anderes auch)?

Ich wollte es nun auch endlich mal versuchen, eine solche Torte zu erschaffen. Allerdings wird der Fondant, aus dem die Wunderwerke erschaffen werden, mit Gelatine hergestellt. Das geht für mich ja nun überhaupt garnicht! Also habe ich mich auf die Suche nach einem Rezept ohne Gelatine begegeben und bin auch schnell fündig geworden. Dann habe ich Zutaten wie Glycerin, Traubenzucker, Agartine, Lebensmittelfarbe und jede Menge Puderzucker gekauft und habe ich mich an den Fondant gemacht. Der erste Versuch ist erstaunlich gut geworden und sah für mich als Bastel-Legastheniker fast passabel aus. 

Da meine liebe Kollegin Jenny leider heute bei uns ihren letzten Tag hatte, wollte ich ihr den Abschied mit einer Torte etwas versüßen. Eine Hello Kitty-Torte sollte es sein, so hatte ich es mir zumindest überlegt, mit einer fruchtigen Rote Grütze-Füllung mit Frischkäse und Sahne. Den Hello Kitty-Aufleger hatte ich bereits 2 Tage vorher hergestellt, das hat mir wirklich richtig Spaß gemacht. Nach dem trocknen der Kitty habe ich sie von unten mit Schokolade bestrichen (das soll die Fondantmasse vor dem Aufweichen durch die Sahne schützen) und trocken aufbewahrt.

Morgens früh habe ich die Torte dann fertig gemacht und sie Jenny geschenkt. Die hat sich auch richtig gefreut und fast 5 (ja wirklich!) Stückchen davon gegessen. Vorher wurde die Torte noch mit dem Handy meiner beiden Kolleginen fotografiert und dann Ratz-Fatz aufgegessen!

Das werde ich auf jeden Fall wieder machen, denn die Herstellung, das Kneten und Formen des Fondants macht wirklich riesig Spaß! Auch wenn so eine Torte bei mir nicht so perfekt wird, wie bei den Motivtorten-Göttinen von Chefkoch. Das muß ich neidlos anerkennen!



Samstag, 12. Juni 2010

Seitan machen - mit Bildanleitung









Neulich habe ich mal wieder Seitan gemacht. Seitan ist reines Gluten, also Weizeneiweiß, mit dem man richtig leckere Sachen kochen kann. Von der Konsistenz ist es ähnlich wie Fleisch, allerdings muss man Seitan kräftig würzen, denn von Natur aus schmeckt es nach nichts. 

In einer leckeren Marinade mag ich Seitan besonders vom Grill, aber auch in feine Streifen geschnitten und gebraten funktioniert Seitan auch auf einem Döner. Paniert und gebraten ist es eine schöne Beilage zu Spargel, in Stückchen geschnitten und mit Paprika und Zwiebeln aufgespießt, hat man ein tolles Schaschlik. 

So, jetzt zur Herstellung. Dazu verknete ich Mehl  (ich nehme gleich 2 kg, damit sich die Arbeit auch lohnt) mit kaltem Wasser ungefähr 10 Minuten lang zu einem festen Teig (sollte sich anfühlen wie ein Pizzateig) und den lasse ich eine halbe Stunde mit Wasser bedeckt in einer Schüssel stehen. Während dieser Pause bereite ich eine sehr kräftige Brühe aus Möhren, Zwiebeln, Sojasoße, Sellerie, Ingwer, Knoblauch und Chili zu (man kann natürlich die Brühe auch anders würzen, jeder so wie er mag, z. B. mit italienischen Kräutern). Die Brühe muss deutlich überwürzt sein, denn schließlich soll sie den Geschmack später an den Seitan abgeben. 

Dann fange ich mit dem Auswaschen der Stärke an, dabei knete, reibe und wasche ich die Stärke in einer Schüssel aus dem Teigklumpen.  Das Stärkewasser gieße ich durch ein Sieb ab und gieße frisches Wasser zu dem Teig in die Schüssel und lasse das ganze 5 Minuten ruhen. 

Nach den 5 Minuten mache ich weiter mit dem Auswaschen der Stärke. Insgesamt brauche ich ungefähr 5 Waschdurchgänge bis die ganze Stärke entfernt und nur noch das Eiweiß übrig ist.

Der Teig ist dann gummiartig, zäh und sieht irgendwie löchrig aus. Der Seitan wird dann nach Wunsch in Form geschnitten (z. B. grobe Stücke oder eher schnitzelförmig)und dann in der Brühe ungefähr 45 min. gekocht. Ich lasse den fertigen Seitan noch ein paar Stunden in der Brühe  ziehen, damit er noch Geschmack annimmt und fester wird. 

Nach ungefähr 4 Stunden hole ich den Seitan aus der Brühe, drücke ihn leicht aus und friere ihn bis zum Gebrauch ein. 

Die Verwendungsmöglichkeiten für Seitan sind sehr vielfältig, man kann ihn durch einen Fleischwolf oder in der Küchenmaschine sogar zu "Hack" verarbeiten. Das Auswaschen der Stärke ist schon ein bisschen aufwändig, macht aber auch großen Spaß! Fake-Fleisch sind ja meist ziemlich teuer, aber so hat man kaum Kosten und es macht wirklich Spaß, Seitan selbst zu machen!! Probiert es ruhig mal aus!